Nachdem ich heute Vormittag das erste Plakat fertiggestellt
habe und ansonsten wieder in der Nursary Class war, haben wir uns nach dem
Mittagessen auf den Weg zu den Partnerschulen gemacht. Die P.C.E.A. ist nicht weit von der KiTa
entfernt und ein Drittel der Schüler wird durch Nicoles Patenschaften
organisiert. Als wir dort ankamen, war gerade Mittagspause, sodass sich die
Kinder auf dem Schulhof aufhielten und ihr Mittagessen aßen. Nicole und Paul
hatten noch ein wichtiges Gespräch mit der Lehrerin, weshalb ich mich einfach
mal auf dem Schulhof umgesehen habe. Schon nach kurzer Zeit kamen die Kinder
der letzten Woche zu mir, die ich nicht sofort erkannt habe, da sie alle die
gleiche Schuluniform tragen. Ich war dann auch schnell von den Jüngsten
umgehen, die mir von dahin auf Schritt und Tritt gefolgt sind. Meine
Verständigung mit ihnen bestand aber nur aus der 1000fachen Frage:“How are you?“.
Diese Frage wird uns hier übrigens jeden Tag nicht nur einmal gefragt. Wenn wir
durch die Stadt laufen, rufen die Kinder nicht „Hallo“ oder so, sondern immer „How
are you?“. Manchmal ist schon ein wenig
nervig, aber die meiste Zeit kann ich drüber lachen ;-)
Ich hab mich auf jeden Fall sehr gefreut die älteren Kinder
der letzten Woche wieder zu treffen. Sie haben mir ihre Klassenzimmer gezeigt
und ich habe mich ein wenig unterhalten. Es handelt sich bei der P.C.E.A.
übrigens um eine Privatschule. Das heißt, die Klassenzimmer sind im Vergleich
zu den staatlichen Schulen gut ausgestattet. In den staatlichen Schulen müssen
die Kinder ihren eigenen Tisch und Stuhl besorgen. Ich werde die P.C.E.A. in
den nächsten Wochen auf jeden Fall nochmal besuchen und mir auch deren
Unterricht anschauen. Teacher Florence, eine wirklich sehr engagierte und nette
Frau, meinte, dass ich dann auch unterrichten könnte. Bin mir noch nicht ganz
sicher, ob ich das will. Nachher lernen die Kinder noch falsches Englisch. Aber
mal schauen…
Anschließend sind wir durch den Slum zur zweiten
Partnerschule gelaufen. Nicole hat mir dabei die Stelle gezeigt, wo Kids for
Christ Ministry begonnen hat. In den Anfängen hat sie im „Garten“ einer Frau,
dessen Sohn sie auf einer Müllhalde getroffen hat, angefangen Ugali (Maismehl)
zu kochen und an die Kinder zu verteilen. Außerdem haben wir, wie eigentlich
immer, noch Eltern und Shushu von Patenkindern getroffen, die noch mit Nicole
und Paul reden wollten. Kenianer haben übrigens ein anderes Verständnis von „right
now“, „briefly“ und „I´m on my way“. Nicole und ich lachen nur noch, wenn Pastor
Paul diese Wörter benutzt, auch wenn es manchmal ein wenig anstrengend ist ;-)
Right now= sie unterhalten sich noch mindestens fünf Minuten
weiter
briefly= je nachdem, in welchem Zusammenhang kann das eine
Zeitspanne von 30Min- 1,5h umfassen
I´m on my way= sie sind oft noch nicht losgelaufen, aber
haben vor, das sofort zu tun
Auf dem Rückweg von der zweiten Partnerschule, auf die nur
sieben Kinder von Nicoles Organisation gehen, sind wir an der staatlichen
Schule vorbeigekommen. Dort waren die Kinder alle auf dem riesen „Schulhof“
spazieren. Laut Nicoles Erfahrungen tun sie das eigentlich den ganzen Tag und
können manchmal in der siebten Klasse noch nicht mal ihren eigenen Namen
schreiben…
Außerdem habe ich die Müllhalde von Ngong gesehen, an der
sich die allerhässlichsten Vögel aufhalten, die ich bis jetzt gesehen habe.
Maribus |
Nah bei der Müllhalde befindet sich der Friedhof. Auch hier
muss man Geld für die Gräber zahlen. Die Gräber, die ich gesehen habe, waren
zum größten Teil kaum älter als ein Jahr. Die Gräber werden nämlich immer
wieder „recycelt“. Auffallend war auch, dass es sehr viele Baby und
Kindergräber gab.
Zum Abschluss des Tages haben wir uns noch mit einem ehemaligen
Schulleiter der Partnerschulen in einem Café getroffen. Er ist am Montag
einfach ohne Begründung entlassen worden und hat ab jetzt keine Arbeit
mehr. In Kenia gibt es sowas wie
Kündigungsfrist oder Ähnliches nur selten…
Du weckst in mir das Fernweh, liebe Johanna :) das hört sich alles so super an und ich finds so cool, dass du das machst!! Liebe Grüße von Jenny :)
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