Gestern Morgen haben Nicole, Paul und ich uns auf den Weg in
die Nähe von Kiserian gemacht, um Jane zu besuchen, die vor kurzem aus Ngong
weggezogen ist. Sie lebte bis dahin bei ihrer Großmutter in einem der Slums und
ist jetzt zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern gezogen, da die Mutter
außerhalb ein kleines Stück Land gekauft und dort eine Hütte gebaut hat. Aus
diesem Grund wechselt Jane jetzt auf eine neue Schule, die zum Teil staatlich
ist und zum Teil zur Angelikanen Kirche gehört.
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Unsere Weiterfahrt wurde mal wieder ein wenig verzögert... |
Wir trafen uns zuerst mit der Mutter und Jane in Kiserian(
ca. 30 Min von Ngong entfernt), um ihr die neue Schuluniform zu kaufen.
Kiserian ist bekannt dafür, dass es dort überall Ziegenfleisch zu essen gibt,
deswegen wollte Pastor Paul, dass ich das unbedingt probiere. Wir sind dann in
eine Metzgerei gegangen, in der das Fleisch auch gegrillt wird und meine
verschieden große Stücke kaufen kann. Der Angestellte hat uns ein Stück
kleingeschnitten. Einen Teil haben wir dort gegessen und den Rest hat Paul sich
in eine Plastiktüte für unterwegs eingesteckt. Vom Geschmack her finde ich das
Fleisch ganz lecker, aber die Konsistenz ist nicht so mein Fall. Es ist sehr
hart und eher ein wenig zäh.
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Kraniche |
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Ausblick von der Schule aus |
Nachdem wir die Schuluniform und einen neuen Schulrucksack
gekauft haben, sind wir mit einem Taxi
ca. 40 Minuten zu Janes neuer Schule gefahren. Der Weg dahin war wunderschön,
da ich wieder die typisch afrikanische Landschaft aus dem Fenster bewundern
konnte. Unter anderem auch ein paar Kraniche auf dem Feld. Die Schule lag auf
einem kleinen Hügel, sodass man eine super Aussicht auf die weiten Wiesen,
Felder etc. hat. Wir haben uns erst mit den Schuldirektor unterhalten und
anschließen die Klassenzimmer besichtigt. Echt schwer vorstellbar, dass in den
kleinen Räumen 50 Kinder pro Klasse unterrichtet werden und zu zweit an so
einem Tisch sitzen. Die Tische müssen die Schüler übrigens selbst kaufen.
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Janes zukünftiges Klassenzimmer |
Da
die Schule sehr außerhalb liegt, haben wohl die meisten Kinder in ihrem Leben
vorher noch nie Weiße gesehen. Das war echt eine neue Erfahrung! Als wir im
Klassenzimmer waren, standen sie überall an den Fenstern. Ich bin mir schon
fast ein wenig wie im Zoo vorgekommen ;-) Am krassesten war aber als wir dann
rausgegangen sind. Die Kinder standen im
Halbkreis dort und haben uns angeschaut. Pastor Paul meinte dann, ich solle
mich doch zwischen sie stellen, damit er ein Foto machen kann. Als ich mich dann zu den Kindern umdrehte und
einen Schritt auf sie zumachte, rannten sie alle schreiend weg. Als wäre ich
ein Geist oder so. Pastor Paul hat ihnen dann gesagt, dass sie keine Angst
haben müssen, sodass sie sich langsam wieder genähert hat. Er hat uns erzählt,
dass Kinder darüber sprechen wie sich wohl unsere Haare und unsere Haut
anfühlen. Also haben Nicole und ich den Kindern gesagt, sie dürfen uns ruhig
anfassen. Zuerst haben sie sich nicht getraut, aber als der Erste mutig genug
war, waren wir auf einmal von einer riesen Menge umgeben, die an unseren Haaren
zog und über unsere Arme streichelte. Pastor Paul hat uns heute übrigens erzählt, dass die Kinder
sich gefragt haben, ob wir „Superwomen“ oder Engel sind, weil wir so sauber und weiß
wären. Außerdem haben sie sich gefragt, ob wir denn auch zur Toilette gehen
müssen und wohl noch viele weitere amüsante Sachen.
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Very "Smoothy" |
Wir haben uns anschließend noch Janes Haus angeschaut und ihre beiden
jüngeren Geschwister getroffen. Als ich dem dreijährigen Bruder meine Hand zur
Begrüßung hingestreckt habe, ist er voll angefangen zu weinen und schnell zu
seiner Mutter gerannt. Er hatte vorher auch noch nie Wazungus gesehen…
Der Tag gestern war wirklich richtig schön und ich liebe die
Landschaft! Dort draußen zu leben, ist in der Regenzeit aber ziemlich
schwierig, da der Boden durch die Hitze total ausgetrocknet und rissig ist.
Wenn es dann so viel regnet, kann das ganze Wasser gar nicht aufgenommen
werden, sodass sich kleine Flüsse bilden. Diese nehmen natürlich keine
Rücksicht auf Wege oder Sonstiges nehmen.
Die Häuser sind dann oft für ein paar Wochen nicht mehr mit dem Auto zu
erreichen.
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