Montag, 8. September 2014

Dies und Das


Heute möchte ich meinen Blogartikel mit den Sachen füllen, die ich hier sonst noch so bemerkt oder gelernt habe, die aber nirgends wo richtig reingepasst haben.

Kleidung:
Schon ganz am Anfang ist mir aufgefallen, dass viele Menschen hier mit Klamotten, die eindeutig aus Deutschland stammen, herumlaufen. Die bekommen sie vom roten Kreuz oder sonstigen Hilfsorganisationen und verkaufen sie dann günstig auf dem Markt. Dabei wissen die Leute hier meist nicht, was die Schriften auf den Joggingjacken oder so bedeuten. Ich habe schon Trainingsjacken der verschiedensten Vereine wie zum Beispiel TSG Pforzheim gesehen. Mein persönliches Highlight war, als in Nairobi ein Mann ein Trikot der deutschen Handball Nationalmannschaft trug
J
Das Gute ist, dass hier so gut wie kein Markenfetischismus gibt. Am ersten Tag waren wir bei einer Massaifamilie und das Mädchen trug eine Hollister Sweatjacke. Da war ich echt überrascht. Nicole hat mir dann erklärt, dass die Menschen hier nicht wissen, welche Marken besonders gut oder schlecht sind. So kann man eine Secondhand Jacke von Jack Wolfskin für 50ct erwerben und auch bei den Schuhen wird kein Unterschied gemacht, ob sie jetzt von Timberland oder Aldi sind.

Interessant ist auch, dass die Leute hier oft den Zweck des der verschiedenen Kleidungsstücke nicht kennen. Viele Kinder tragen zum Beispiel Pyjamahosen oder die Frauen Nachthemden am Tag. Ein Kind aus der KiTa kommt auch oft mit einem Bademantel zum Center.

Ist vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber ich denke, das hat auch viele Vorteile. Ich habe beispielsweise noch nicht erlebt, dass irgendjemand aufgrund seiner komischen Kleidung ausgelacht worden ist.

Kirchen:

Ich habe es bestimmt schon mal am Rand angemerkt, aber möchte nochmal ein wenig näher drauf eingehen. Hier gibt es eine Unmengen an Gemeinden und ich denke fast jeder hier geht zu irgendeiner Gemeinde. Wenn wir uns sonntags auf den Weg zu Nicoles Gemeinde machen, sind die Straßen und die Busse voll von schick angezogenen Leuten, die auf dem Weg zu den verschiedenen Gemeinden sind.

Am Anfang war ich total begeistert von der großen Anzahl der Gemeinden hier. Nicole hat mir aber erzählt, dass viele Gemeinden nicht wirklich christlich sind und in ihnen der christliche Glaube gelebt wird. Für viele ist Pastor sein nicht unbedingt eine Berufung, sondern eher ein Beruf. Wenn sie keine andere Arbeit haben, eröffnen sie eine Gemeinde und predigen dann über Abgaben, die ein jeder der Gemeinde geben sollte. Von diesen Spenden leben sie dann.

Zum Glück gibt es aber auch einige Gemeinden, die dem ursprünglichen Gedanken von Gemeinde gerecht werden und in denen sich Christen treffen, um gemeinsam von Gott zu hören und ihn zu ehren.

Eintrittspreise:

Die verschiedenen Parks und Sehenswürdigkeiten haben bei ihren Eintrittspreisen meistens drei Preisstufen. Einmal für die Einheimischen (Citizen), für die Leute mit einer Aufenthaltsgenehmigung (Residents) und die Touristen (Non-Residents). Die Preise unterscheiden sich dabei erheblich, sodass die Touristen ein Vielfaches der Einheimischen zahlen müssen. Zum Glück hat Papa mir ein bisschen Extra-Taschengeld gegeben, damit ich es mir leisten kann, solche Sachen zu besuchen. Danke Papa! J


Das Gelände der KiTa:

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Die Klassenräume
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Dinner Hall



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Die Toiletten und der Spielplatz

Aschenputtel:

Heute habe ich mich für zwei Stunden wie Aschenputtel gefühlt. Für die KiTa werden nämlich immer große Säcke voller Bohnen oder auch Linsen gekauft. Da aber zwischen den Bohnen Grasreste und kleine Steinchen sind, müssen diese noch aussortiert werden. Das heißt, es wird eine kleine Menge Bohnen auf einen Teller getan, diese werden Stück für Stück akribisch durchgeschaut und die Steinchen aussortiert und anschließend in einen neuen Sack getan. Das habe ich heute Vormittag mit Mama Susan, der Putzfrau und Frau des Koches, zwei Stunden lang gemacht. Letzte Woche waren übrigens schon die Linsen dran, was deutlich länger dauert, da diese kleiner sind. Ist aber meist ganz lustig, da der Koch Moura auch in der Küche ist und in einer Tour irgendwelche Späße macht.  Ich hatte den ganzen Morgen den Satz aus Aschenputtel im Kopf: „Eins ins Töpfchen, eins ins Kröpfchen.“
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Gestern habe ich das erste Mal live einen Kolibri gesehen. Echt schön die Vögel :)

 
Heute war übrigens die Mama von Tumanga mit dem süßen Baby da und ich durfte das eine halbe Stunde auf dem Arm halten J


Fotolink:  https://plus.google.com/photos/104166051692177639629/albums

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