Mittwoch, 24. September 2014

Verborgene Talente? ;-)

Gestern trafen wir uns wieder wie jeden Dienstag bei Shosho Maina für den Omagottesdienst. Das Besondere war jedoch, dass ich dieses Mal predigen sollte.  Eigentlich habe ich von Anfang an gesagt, dass das nicht so mein Ding ist und ich mir das in Englisch erst Recht nicht vorstellen kann. Aber vor ein paar Tagen habe ich etwas  über echte Gemeinschaft in einem Andachtsbuch gelesen und musste sofort an die Shosho Fellowship denken, da dort zum größten Teil echte Gemeinschaft gelebt wird, aber zum anderen manche Shosho nicht mehr kommen aufgrund von Streit oder Ähnlichem.  Ich hatte auf einmal das Gefühl, dass Gott mir sagt, ich soll das an die Shoshos weitergeben und nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe, bin ich letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass ich es tatsächlich machen möchte. Es ist schließlich Gott, der sprechen wird und mich dafür gebraucht. So habe ich übers Wochenende meine erste richtige Predigt vorbereitet. Das heißt, erst den ganzen Text auf Deutsch geschrieben und anschließend ins Englische übersetzt.
Ich war vorher echt aufgeregt. Schließlich haben diese Shoshos schon viel mehr Lebenserfahrungen als ich. Aber Pastor Paul hat mich vorher auch nochmal ermutigt und meinte, wenn ich etwas total Unpassendes sagen würde, könnte er das beim Übersetzen ja auch einfach weglassen.
So habe ich mich am Anfang erst noch einmal ein wenig genauer vorgestellt und erzählt wie ich Jesus kennengelernt habe. Anschließend habe ich die drei Voraussetzungen für echt Gemeinschaft mit Hilfe von Bibelstellen  und Erfahrungen aus meinem Leben vorgestellt. Für diejenigen, die das interessiert: Authenzität, Mitgefühl und Barmherzigkeit.  Es hat echt Spaß gemacht und gut geklappt. Dadurch, dass Pastor Paul immer übersetzt hat, hatte ich genug Zeit mit den nächsten Satz durchzulesen, sodass ich frei sprechen konnte.  Mal schauen, was Gott zukünftig mit mir in der Beziehung noch vorhat ;-)
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Nach dem Omi Gottesdienst haben wir noch Baby Nicole (die übrigens nach Nicole benannt ist) und ihre Mutter im Krankenhaus besucht.  Nicole hatte nämlich seit ein paar Tagen Durchfall, was bei Babys ja ziemlich gefährlich sein kann. Trotzdem war sie richtig gut drauf und es war sehr lustig mit ihr. Heute Morgen ist sie glücklicherweise auch entlassen worden J
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Sportschuhe gesucht!
Heute stand der Schuluniformeinkauf für nächste Jahr mit den Zweitklässlern an. Die Schule schließt hier nämlich schon am 15.11. und da im Oktober die Regenzeit beginnt und dann alles viel komplizierter aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse ist, ist es wichtig schon Voraus zu planen. So kamen die 10 Kinder nach dem Mittagessen zur Kita und Nicole, Paul und ich haben uns zusammen mit ihnen auf dem Weg in die Stadt gemacht. Mir hat das Ganze echt Spaß gemacht. Es ist aber auch echt anstrengend, weil man die vielen Kinder die ganze Zeit im Auge behalten muss und sie natürlich auch gerne laut sind und rumspringen usw. Zuerst sind wir zum Schuhmacher gegangen und haben die Schuhe ausgesucht, damit er diese während unseres weiteren Einkaufes fertig stellen konnte. Anschließend ging es auf den Markt, um Sportschuhe zu kaufen. Das war der schwierigste Part, da nicht unbedingt die passenden Größe bzw. Farben für Jungen und Mädchen (obwohl das den Kindern ja zum Glück eh egal ist und die Jungs auch oft pink tragen) verfügbar sind. Nachdem wir diesen Part gemeistert hatten, ging es zum Abschluss zum Uniformgeschäft, wo jedes Kind zwei Ausführungen der Schuluniformen, einen Trainingsanzug und eine Schultasche bekam.
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beim Schuhmacher

Auf der Straße vor dem Geschäft hielten sich die Jugendlichen/Erwachsenen auf, die Kleber schnüffeln. Nachdem wir mit der Auswahl der Uniformen fertig waren und auf die Quittungen gewartet haben, habe ich mich mit einem ein wenig unterhalten. Kevin(21) war zwar schon ein wenig zugedröhnt, aber ich war überrascht wie gut er Englisch sprach. Es kamen darauf noch ein paar andere, unter anderem der 32-Jährige „King of Django“ mit dem ich per Ghettofaust jetzt Freundschaft geschlossen haben. Auch wenn die Kinder erst ein wenig Angst vor denen hatten und sich später dann über sie lustig gemacht haben, fand ich die sehr nett. Traurig ist, dass es sehr schwer ist diese Leute zu resozialisieren. Nicole hat das schon mit zwei Jungen versucht, aber er hat nicht funktioniert. Es war auf jeden Fall eine neue Erfahrung für mich und ich bin froh, dass ich sie nochmal ein wenig persönlich kennenlernen durfte.
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Schuluniformen soweit das Auge reicht!

Ich möchte euch heute, da das Ende dieses Blogs schon ziemlich nah ist, ermutigen auch eine Patenschaft für eines der Kinder hier zu übernehmen. Bildung ist die beste Möglichkeit die Kinder davor zu bewahren, dass sie auf der Straße enden. Ich durfte die Arbeit die Nicole hier macht, die letzten Wochen kennenlernen und kann euch sagen, dass sie den Kindern viel mehr gibt als nur Bildung. Gleichzeitig sind sie und Pastor Paul Ansprechpartner für die Eltern und versuchen auch oft bei familiären Problemen zu helfen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Doktor hier, können die Kinder auch in jedem Krankheitsfall zu ihm gehen und ihre Rechnungen werden bezahlt.  Außerdem haben die Kinder immer genug zu essen. Für 25-30€ (je nachdem wieviel ihr geben wollt) könnt ihr einem Kind eine gute Zukunft bieten! Einzelspenden für verschiedene Projekte wie den Omagottesdienst oder insgesamt bedürftige Familien sind natürlich auch willkommen! Das Coole ist auch, dass ihr wirklich eine Beziehung zu euren Patenkindern aufbauen könnt und nicht wie bei den großen Organisationen nur einmal im Jahr zu Weihnachten eine vorgedruckte Karte bekommt. Dabei ist das natürlich kein Muss.
Ich werde auf jeden Fall auch eine Patenschaft übernehmen! Habe mir das Kind schon ausgesucht J
Falls ihr Interesse habt, könnt ihr Nicole einfach eine Mail schreiben:  nicole.visser@gmx.de

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Im Gespräch mit Kevin


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