Gestern trafen wir uns wieder wie jeden Dienstag bei Shosho
Maina für den Omagottesdienst. Das Besondere war jedoch, dass ich dieses Mal
predigen sollte. Eigentlich habe ich von
Anfang an gesagt, dass das nicht so mein Ding ist und ich mir das in Englisch
erst Recht nicht vorstellen kann. Aber vor ein paar Tagen habe ich etwas über echte Gemeinschaft in einem Andachtsbuch
gelesen und musste sofort an die Shosho Fellowship denken, da dort zum größten
Teil echte Gemeinschaft gelebt wird, aber zum anderen manche Shosho nicht mehr
kommen aufgrund von Streit oder Ähnlichem.
Ich hatte auf einmal das Gefühl, dass Gott mir sagt, ich soll das an die
Shoshos weitergeben und nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe, bin ich
letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass ich es tatsächlich machen möchte.
Es ist schließlich Gott, der sprechen wird und mich dafür gebraucht. So habe
ich übers Wochenende meine erste richtige Predigt vorbereitet. Das heißt, erst den
ganzen Text auf Deutsch geschrieben und anschließend ins Englische übersetzt.
Ich war vorher echt aufgeregt. Schließlich haben diese
Shoshos schon viel mehr Lebenserfahrungen als ich. Aber Pastor Paul hat mich
vorher auch nochmal ermutigt und meinte, wenn ich etwas total Unpassendes sagen
würde, könnte er das beim Übersetzen ja auch einfach weglassen.
So habe ich mich am Anfang erst noch einmal ein wenig
genauer vorgestellt und erzählt wie ich Jesus kennengelernt habe. Anschließend
habe ich die drei Voraussetzungen für echt Gemeinschaft mit Hilfe von
Bibelstellen und Erfahrungen aus meinem
Leben vorgestellt. Für diejenigen, die das interessiert: Authenzität, Mitgefühl
und Barmherzigkeit. Es hat echt Spaß
gemacht und gut geklappt. Dadurch, dass Pastor Paul immer übersetzt hat, hatte
ich genug Zeit mit den nächsten Satz durchzulesen, sodass ich frei sprechen
konnte. Mal schauen, was Gott zukünftig
mit mir in der Beziehung noch vorhat ;-)
Nach dem Omi Gottesdienst haben wir noch Baby Nicole (die
übrigens nach Nicole benannt ist) und ihre Mutter im Krankenhaus besucht. Nicole hatte nämlich seit ein paar Tagen
Durchfall, was bei Babys ja ziemlich gefährlich sein kann. Trotzdem war sie
richtig gut drauf und es war sehr lustig mit ihr. Heute Morgen ist sie
glücklicherweise auch entlassen worden J
Sportschuhe gesucht! |
Heute stand der Schuluniformeinkauf für nächste Jahr mit den
Zweitklässlern an. Die Schule schließt hier nämlich schon am 15.11. und da im
Oktober die Regenzeit beginnt und dann alles viel komplizierter aufgrund der
schlechten Straßenverhältnisse ist, ist es wichtig schon Voraus zu planen. So
kamen die 10 Kinder nach dem Mittagessen zur Kita und Nicole, Paul und ich
haben uns zusammen mit ihnen auf dem Weg in die Stadt gemacht. Mir hat das
Ganze echt Spaß gemacht. Es ist aber auch echt anstrengend, weil man die vielen
Kinder die ganze Zeit im Auge behalten muss und sie natürlich auch gerne laut
sind und rumspringen usw. Zuerst sind wir zum Schuhmacher gegangen und haben
die Schuhe ausgesucht, damit er diese während unseres weiteren Einkaufes fertig
stellen konnte. Anschließend ging es auf den Markt, um Sportschuhe zu kaufen.
Das war der schwierigste Part, da nicht unbedingt die passenden Größe bzw.
Farben für Jungen und Mädchen (obwohl das den Kindern ja zum Glück eh egal ist
und die Jungs auch oft pink tragen) verfügbar sind. Nachdem wir diesen Part gemeistert
hatten, ging es zum Abschluss zum Uniformgeschäft, wo jedes Kind zwei
Ausführungen der Schuluniformen, einen Trainingsanzug und eine Schultasche
bekam.
beim Schuhmacher |
Auf der Straße vor dem Geschäft hielten sich die
Jugendlichen/Erwachsenen auf, die Kleber schnüffeln. Nachdem wir mit der
Auswahl der Uniformen fertig waren und auf die Quittungen gewartet haben, habe
ich mich mit einem ein wenig unterhalten. Kevin(21) war zwar schon ein wenig
zugedröhnt, aber ich war überrascht wie gut er Englisch sprach. Es kamen darauf
noch ein paar andere, unter anderem der 32-Jährige „King of Django“ mit dem ich
per Ghettofaust jetzt Freundschaft geschlossen haben. Auch wenn die Kinder erst
ein wenig Angst vor denen hatten und sich später dann über sie lustig gemacht
haben, fand ich die sehr nett. Traurig ist, dass es sehr schwer ist diese Leute
zu resozialisieren. Nicole hat das schon mit zwei Jungen versucht, aber er hat
nicht funktioniert. Es war auf jeden Fall eine neue Erfahrung für mich und ich
bin froh, dass ich sie nochmal ein wenig persönlich kennenlernen durfte.
Schuluniformen soweit das Auge reicht! |
Ich möchte
euch heute, da das Ende dieses Blogs schon ziemlich nah ist, ermutigen auch
eine Patenschaft für eines der Kinder hier zu übernehmen. Bildung ist die beste
Möglichkeit die Kinder davor zu bewahren, dass sie auf der Straße enden. Ich
durfte die Arbeit die Nicole hier macht, die letzten Wochen kennenlernen und kann
euch sagen, dass sie den Kindern viel mehr gibt als nur Bildung. Gleichzeitig
sind sie und Pastor Paul Ansprechpartner für die Eltern und versuchen auch oft
bei familiären Problemen zu helfen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Doktor
hier, können die Kinder auch in jedem Krankheitsfall zu ihm gehen und ihre Rechnungen
werden bezahlt. Außerdem haben die
Kinder immer genug zu essen. Für 25-30€ (je nachdem wieviel ihr geben wollt)
könnt ihr einem Kind eine gute Zukunft bieten! Einzelspenden für verschiedene
Projekte wie den Omagottesdienst oder insgesamt bedürftige Familien sind
natürlich auch willkommen! Das Coole ist auch, dass ihr wirklich eine Beziehung
zu euren Patenkindern aufbauen könnt und nicht wie bei den großen
Organisationen nur einmal im Jahr zu Weihnachten eine vorgedruckte Karte bekommt. Dabei ist das natürlich kein Muss.
Ich werde
auf jeden Fall auch eine Patenschaft übernehmen! Habe mir das Kind schon
ausgesucht J
Falls ihr Interesse habt, könnt ihr Nicole einfach eine Mail
schreiben: nicole.visser@gmx.de
Im Gespräch mit Kevin |
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