Gestern war der erste Urlaubstag, den ich hier hatte. Ich
bin natürlich nicht hierhin gekommen, um entspannten Urlaub zu machen, sondern
um so viel wie möglich zu lernen, zu sehen und zu helfen. War aber trotzdem mal
ganz schön den halben Tag nur zu chillen.
Wie jeden Samstag haben wir zuerst den Einkauf für die
nächste Woche erledigt und die Sachen zur Kita gebracht. Anschließend sind wir
dann ca. 45 Minuten (an sportlicher Fitness habe ich während meines Aufenthalts
bestimmt nichts verloren;-)) zu einer sehr schönen Anlage etwas außerhalb
Ngongs gelaufen. Die Anlage enthält eines Swimmingpool, einen Spielplatz, eine
sehr schöne Wiesen für Hochzeiten und einen kleinen Campingplatz. Das Besondere
in Kenia ist, dass man die Anlagen oft einfach benutzen darf und erst bezahlen
muss, wenn man ins Wasser geht. Leider habe ich mich meinen Bikini nicht
mitgenommen, aber es war total entspannend dort einfach für drei Stunden in der
Sonne bzw. Schatten zu liegen. Ich habe besonders die Stille genossen, da dort
keine Autos oder laut hupenden Busse vorbeifahren, sondern man sogar die Vögel
zwitschern gehört hat ;-) Die Anlage wurde übrigens von Niederländern erbaut
und wird auch von diesem immer noch gemanaged. Die Erlöse gehen an ein
Kinderheim, welches auch von den Niederländern gegründet wurde.
Heute sind
wir nach dem Gottesdienst zum Karen Blixen Kaffeehaus und ihrem Haus gelaufen.
Karen Blixen war eine Dänin, die in der Kolonialzeit nach Kenia gekommen ist
und auf einer Farm gewohnt hat. Sie hat auch die erste Schule hier eröffnet.
Wenn ihr mehr über ihr Leben wissen wollt, kann
ich euch den Film „Jenseits von Afrika“ empfehlen. Die Anlage des sogenannten Kaffeehauses ist zu
einem Hotel mit Restaurant umgewandelt worden und echt sehr schön. Wir haben
auch die Honeymoon Suite besichtigt. Echt wunderschön, aber natürlich auch sehr
teuer.
Anschließend
sind wir weiter zu dem originalen Haus von Karen Blixen gelaufen, in dem sich
ein Museum befindet. Wir haben uns aber das Haus nur von außen angeschaut, weil
der Eintritt für das Museum sehr teuer für mich gewesen wäre und mich das
Besteck und Bett von Karen jetzt eh nicht so interessiert haben ;-)
Während wir
unterwegs waren, bekam Nicole die Nachricht, dass eine Familie nichts mehr zum
Essen hat. Aus diesem Grund ist Pastor
Paul nach unserem Ausflug zu uns gekommen und wir haben uns gemeinsam auf den
Weg gemacht. Die Situation ist leider ein wenig schwierig, da die Mutter
alleinerziehend ist und vier Kinder hat. Da sie nicht lesen kann, ist es schwer
für sie einen Job zu bekommen. Sie ist noch sehr jung, deswegen macht es auch
keinen Sinn, ihr einfach jeden Monat Essen zu bringen, da das Problem dadurch
nicht wirklich gelöst ist. Es geht vielmehr um Hilfe zur Selbsthilfe. Wir haben
verschiedene Möglichkeiten durchgegangen (ist übrigens sehr anstrengend, da
viel drumherum geredet wird…), aber bis jetzt noch keine Lösung gefunden.
Manchmal hilft eben doch nur Beten. Wir haben ihr dann erst mal für heute und
morgen etwas zu Essen gekauft. Da es schon um sechs Uhr dunkel wird, war es das
dritte Mal, dass ich im Dunkeln draußen war. War cool, weil ich endlich mal die
Möglichkeit hatte, mir die Sternbilder hier anzuschauen. Habe ein paar schöne
gesehen, aber weiß leider nicht, wie sie heißen.
Anschließend
haben wir noch eine andere Familie „briefly“ besucht, da die Mutter auch nach
Geld gefragt hatte. Gegen halb neun waren wir dann zu Hause. Es war also echt ein sehr langer Tag heute
und ich habe mal wieder erlebt, dass Missionare eigentlich nie frei haben ;-)
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