Sonntag, 21. September 2014

Erster Urlaubstag & Karen Blixen


Gestern war der erste Urlaubstag, den ich hier hatte. Ich bin natürlich nicht hierhin gekommen, um entspannten Urlaub zu machen, sondern um so viel wie möglich zu lernen, zu sehen und zu helfen. War aber trotzdem mal ganz schön den halben Tag nur zu chillen.
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Wie jeden Samstag haben wir zuerst den Einkauf für die nächste Woche erledigt und die Sachen zur Kita gebracht. Anschließend sind wir dann ca. 45 Minuten (an sportlicher Fitness habe ich während meines Aufenthalts bestimmt nichts verloren;-)) zu einer sehr schönen Anlage etwas außerhalb Ngongs gelaufen. Die Anlage enthält eines Swimmingpool, einen Spielplatz, eine sehr schöne Wiesen für Hochzeiten und einen kleinen Campingplatz. Das Besondere in Kenia ist, dass man die Anlagen oft einfach benutzen darf und erst bezahlen muss, wenn man ins Wasser geht. Leider habe ich mich meinen Bikini nicht mitgenommen, aber es war total entspannend dort einfach für drei Stunden in der Sonne bzw. Schatten zu liegen. Ich habe besonders die Stille genossen, da dort keine Autos oder laut hupenden Busse vorbeifahren, sondern man sogar die Vögel zwitschern gehört hat ;-) Die Anlage wurde übrigens von Niederländern erbaut und wird auch von diesem immer noch gemanaged. Die Erlöse gehen an ein Kinderheim, welches auch von den Niederländern gegründet wurde.
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Heute sind wir nach dem Gottesdienst zum Karen Blixen Kaffeehaus und ihrem Haus gelaufen. Karen Blixen war eine Dänin, die in der Kolonialzeit nach Kenia gekommen ist und auf einer Farm gewohnt hat. Sie hat auch die erste Schule hier eröffnet. Wenn ihr mehr über ihr Leben wissen wollt, kann  ich euch den Film „Jenseits von Afrika“ empfehlen.  Die Anlage des sogenannten Kaffeehauses ist zu einem Hotel mit Restaurant umgewandelt worden und echt sehr schön. Wir haben auch die Honeymoon Suite besichtigt. Echt wunderschön, aber natürlich auch sehr teuer.

Anschließend sind wir weiter zu dem originalen Haus von Karen Blixen gelaufen, in dem sich ein Museum befindet. Wir haben uns aber das Haus nur von außen angeschaut, weil der Eintritt für das Museum sehr teuer für mich gewesen wäre und mich das Besteck und Bett von Karen jetzt eh nicht so interessiert haben ;-)

 

Während wir unterwegs waren, bekam Nicole die Nachricht, dass eine Familie nichts mehr zum Essen  hat. Aus diesem Grund ist Pastor Paul nach unserem Ausflug zu uns gekommen und wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Die Situation ist leider ein wenig schwierig, da die Mutter alleinerziehend ist und vier Kinder hat. Da sie nicht lesen kann, ist es schwer für sie einen Job zu bekommen. Sie ist noch sehr jung, deswegen macht es auch keinen Sinn, ihr einfach jeden Monat Essen zu bringen, da das Problem dadurch nicht wirklich gelöst ist. Es geht vielmehr um Hilfe zur Selbsthilfe. Wir haben verschiedene Möglichkeiten durchgegangen (ist übrigens sehr anstrengend, da viel drumherum geredet wird…), aber bis jetzt noch keine Lösung gefunden. Manchmal hilft eben doch nur Beten. Wir haben ihr dann erst mal für heute und morgen etwas zu Essen gekauft. Da es schon um sechs Uhr dunkel wird, war es das dritte Mal, dass ich im Dunkeln draußen war. War cool, weil ich endlich mal die Möglichkeit hatte, mir die Sternbilder hier anzuschauen. Habe ein paar schöne gesehen, aber weiß leider nicht, wie sie heißen.

Anschließend haben wir noch eine andere Familie „briefly“ besucht, da die Mutter auch nach Geld gefragt hatte. Gegen halb neun waren wir dann zu Hause.  Es war also echt ein sehr langer Tag heute und ich habe mal wieder erlebt, dass Missionare eigentlich nie frei haben ;-)

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