Mittwoch, 3. September 2014

Besuch der Partnerschulen


Nachdem ich heute Vormittag das erste Plakat fertiggestellt habe und ansonsten wieder in der Nursary Class war, haben wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg zu den Partnerschulen gemacht.  Die P.C.E.A. ist nicht weit von der KiTa entfernt und ein Drittel der Schüler wird durch Nicoles Patenschaften organisiert. Als wir dort ankamen, war gerade Mittagspause, sodass sich die Kinder auf dem Schulhof aufhielten und ihr Mittagessen aßen. Nicole und Paul hatten noch ein wichtiges Gespräch mit der Lehrerin, weshalb ich mich einfach mal auf dem Schulhof umgesehen habe. Schon nach kurzer Zeit kamen die Kinder der letzten Woche zu mir, die ich nicht sofort erkannt habe, da sie alle die gleiche Schuluniform tragen. Ich war dann auch schnell von den Jüngsten umgehen, die mir von dahin auf Schritt und Tritt gefolgt sind. Meine Verständigung mit ihnen bestand aber nur aus der 1000fachen Frage:“How are you?“. Diese Frage wird uns hier übrigens jeden Tag nicht nur einmal gefragt. Wenn wir durch die Stadt laufen, rufen die Kinder nicht „Hallo“ oder so, sondern immer „How are you?“. Manchmal ist schon ein wenig  nervig, aber die meiste Zeit kann ich drüber lachen ;-)

Ich hab mich auf jeden Fall sehr gefreut die älteren Kinder der letzten Woche wieder zu treffen. Sie haben mir ihre Klassenzimmer gezeigt und ich habe mich ein wenig unterhalten. Es handelt sich bei der P.C.E.A. übrigens um eine Privatschule. Das heißt, die Klassenzimmer sind im Vergleich zu den staatlichen Schulen gut ausgestattet. In den staatlichen Schulen müssen die Kinder ihren eigenen Tisch und Stuhl besorgen. Ich werde die P.C.E.A. in den nächsten Wochen auf jeden Fall nochmal besuchen und mir auch deren Unterricht anschauen. Teacher Florence, eine wirklich sehr engagierte und nette Frau, meinte, dass ich dann auch unterrichten könnte. Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das will. Nachher lernen die Kinder noch falsches Englisch. Aber mal schauen…
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Anschließend sind wir durch den Slum zur zweiten Partnerschule gelaufen. Nicole hat mir dabei die Stelle gezeigt, wo Kids for Christ Ministry begonnen hat. In den Anfängen hat sie im „Garten“ einer Frau, dessen Sohn sie auf einer Müllhalde getroffen hat, angefangen Ugali (Maismehl) zu kochen und an die Kinder zu verteilen. Außerdem haben wir, wie eigentlich immer, noch Eltern und Shushu von Patenkindern getroffen, die noch mit Nicole und Paul reden wollten. Kenianer haben übrigens ein anderes Verständnis von „right now“, „briefly“ und „I´m on my way“.  Nicole und ich lachen nur noch, wenn Pastor Paul diese Wörter benutzt, auch wenn es manchmal ein wenig anstrengend ist ;-)

Right now= sie unterhalten sich noch mindestens fünf Minuten weiter

briefly= je nachdem, in welchem Zusammenhang kann das eine Zeitspanne von 30Min- 1,5h umfassen

I´m on my way= sie sind oft noch nicht losgelaufen, aber haben vor, das sofort zu tun

Auf dem Rückweg von der zweiten Partnerschule, auf die nur sieben Kinder von Nicoles Organisation gehen, sind wir an der staatlichen Schule vorbeigekommen. Dort waren die Kinder alle auf dem riesen „Schulhof“ spazieren. Laut Nicoles Erfahrungen tun sie das eigentlich den ganzen Tag und können manchmal in der siebten Klasse noch nicht mal ihren eigenen Namen schreiben…

Außerdem habe ich die Müllhalde von Ngong gesehen, an der sich die allerhässlichsten Vögel aufhalten, die ich bis jetzt gesehen habe.

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Maribus

Nah bei der Müllhalde befindet sich der Friedhof. Auch hier muss man Geld für die Gräber zahlen. Die Gräber, die ich gesehen habe, waren zum größten Teil kaum älter als ein Jahr. Die Gräber werden nämlich immer wieder „recycelt“. Auffallend war auch, dass es sehr viele Baby und Kindergräber gab.
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Zum Abschluss des Tages haben wir uns noch mit einem ehemaligen Schulleiter der Partnerschulen in einem Café getroffen. Er ist am Montag einfach ohne Begründung entlassen worden und hat ab jetzt keine Arbeit mehr.  In Kenia gibt es sowas wie Kündigungsfrist oder Ähnliches nur selten…

1 Kommentar:

  1. Du weckst in mir das Fernweh, liebe Johanna :) das hört sich alles so super an und ich finds so cool, dass du das machst!! Liebe Grüße von Jenny :)

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