Samstag, 30. August 2014

Embu


Gestern war ein seeehhhrr langer, aber sehr lehrreicher Tag für mich. Aus diesem Grund komme ich erst jetzt dazu, diesen Blogartikel zu verfassen. Dafür bekommt ihr heute eine Menge Fotos J

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Reisfelder
Wie angekündigt, verließen wir um 6:15Uhr das Haus, um uns mit Jane zusammen auf den langen Weg in die Nähe von Embu zu begeben, wo sie herkommt. Auf der zweistündigen Fahrt von Nairobi nach Embu mit dem Matatu konnte ich sehen, wie sich die Landschaft veränderte und alles grüner und schöner wurde. Auch wenn ich aufgrund des wenigen Schlafes ziemlich gegen die Müdigkeit ankämpfen musste, konnte ich riesen Flächen voller Reisfelder und Plantagen mit Ananaspflanzen bewundern.
Wusstet ihr übrigens schon wo Ananas wächst? Das war nämlich die erste Sache, die ich gestern gelernt habe. Die wachsen nicht an Bäumen, sondern an Sträuchern und zwar nur eine Frucht pro Strauch. Auf dem Bild könnt ihr so einen Strauch erkennen. Ihr müsst euch nur noch eine Ananas in der Mitte vorstellen, dann wisst ihr wie so eine Pflanze ungefähr aussieht.
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Ananaspflanze


Von Embu fuhren wir dann mit einem Taxi den Berg hinauf zu dem kleinen Ort, wo Janes Vater wohnt. Das war wieder eine sehr abenteuerliche Fahrt. Denn erstens war die Straße so holperig, dass es wie eine Achterbahnfahrt war und zweiten werden die Autos hier bis auf den letzten Platz vollgepackt. In einem normalen fünf Personen PKW sitzen dann vier Leute hintern, aber auch vier Leute vorne, sodass sich der Fahrer seinen Platz auch noch mit einem Fahrgast teilt. Wenn es dann noch ein Auto mit Gangschaltung ist, wird das Ganze noch abenteuerlicher. So hab ich mir das Auto auf der Hinfahrt mit sieben weiteren Personen geteilt und auf der Rückfahrt waren wir sogar zu 12, weil im Kofferraum auch noch vier Personen saßen. Ich habe also auch gelernt, dass durchaus 12 Leute in ein Auto passen, dass für fünf ausgelegt ist ;-)
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Die Teepflücker auf ihrem Weg zum Lager
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Das Lager


Auf dem Weg zu dem Haus von Teacher Jane sind wir dann an riesigen Teefeldern vorbeigelaufen, die auch ihr Vater in großen Mengen hat. Wie Tee wächst, wusste ich vorher auch nicht. Die Arbeiter pflücken nur die oberen Blätter, da diese das meiste Aroma haben und transportieren sie dann in großen Körben zu einer Sammelstation bringen. Dort werden die schlechten Blätter aussortiert und später alles zu einer Teefabrik gebracht.  Auf dem Weg sind wir auch an Kaffeebäumen vorbeigekommen. Das war dann gleich die nächste Lehrstunde für mich. Ich wusste zwar, dass die Kaffeebohnen nicht fertig wie Beeren an Sträuchern wachsen, aber hätte niemals erkannt, dass es sich bei diesen grünen Kugeln an den Bäumen, um Kaffee handelt. Wenn die Kugeln rot sind, sind sie reif und können gepflückt werden. In jeder Kugel sind dann zwei weiße Bohnen. Nach Kaffee riecht das aber übrigens kein bisschen.
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Kaffee, der aber noch nicht reif ist.

Um halb zwölf sind wir dann endlich bei Janes Vater angekommen.  Die wohnen da echt wunderschön. Mitten im Grünen umgeben von Feldern, Bananenstauden  und anderen Pflanzen, die sie anbauen. Dort wurden wir erstmal mit jeder Menge Essen versorgt. Unter anderem auch arrow roots (rot) und cassava (gelb), die ihr auf dem Foto seht. Die wachsen unter der Erde und sind von der Konsistenz ein wenig wie Kartoffeln. Wonach die schmecken, kann ich nicht wirklich beschreiben, aber mein Fall ist es nicht so. Heute Morgen haben wir die übrigens angebraten zum Frühstück gegessen, das schmeckt schon besser.
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Teacher Jane und ihre beiden Kinder

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Inmitten von Bananenstauden.
Nach dem Essen haben wir das Land des Vaters besichtigt. Wunderschön! Große Teeplantagen, Erben, Bananenstauden, Paradiesfrüchte, vereinzelte Ananaspflanzen und noch viel mehr.  Die Tochter von Jane zeigte mir den „River“. Im Englischen gibt es glaub ich kein Wort für Bach, bei dem, was die hier alles als River bezeichnen ;-) Auf dem Hinweg haben wir laut Teacher Jane übrigens einen der größten Flüsse überquert. Der war aber noch nicht mal so breit, wie der Dortmund-Ems-Kanal. Laut meiner Einschätzung zumindest.
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Der Fluss


Anschließend haben wir noch eine Kaffeefabrik besichtigt, die aber im Moment nicht in Betrieb ist, da gerade keine Erntezeit für Kaffee ist. War aber trotzdem sehr interessant. Vor allem hatten die an jedem Haus oder an jeder Station ein Schild, wo draufstand wofür das ist.
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So sehen die ungerösteten Kaffeebohnen aus.

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Hier werden die Bohnen getrocknet.
 

Gegen zwei Uhr haben wir uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Dieser hat aufgrund der Rushhour sehr viel länger gedauert, sodass wir erst um 20:15 Uhr wieder zu Hause waren.

Manche denken jetzt vielleicht, ob sich der lange Weg überhaupt gelohnt hat. Ja, es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich konnte wieder neu entdecken, wie wunderbar Gott diese Welt erschaffen hat und Jane und ihre Familie waren sehr glücklich, dass wir sie besucht haben.
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