Gestern war ein seeehhhrr langer, aber sehr lehrreicher Tag
für mich. Aus diesem Grund komme ich erst jetzt dazu, diesen Blogartikel zu
verfassen. Dafür bekommt ihr heute eine Menge Fotos J
Reisfelder |
Wie angekündigt, verließen wir um 6:15Uhr das Haus, um uns mit
Jane zusammen auf den langen Weg in die Nähe von Embu zu begeben, wo sie
herkommt. Auf der zweistündigen Fahrt von Nairobi nach Embu mit dem Matatu
konnte ich sehen, wie sich die Landschaft veränderte und alles grüner und
schöner wurde. Auch wenn ich aufgrund des wenigen Schlafes ziemlich gegen die
Müdigkeit ankämpfen musste, konnte ich riesen Flächen voller Reisfelder und
Plantagen mit Ananaspflanzen bewundern.
Wusstet ihr übrigens schon wo Ananas
wächst? Das war nämlich die erste Sache, die ich gestern gelernt habe. Die
wachsen nicht an Bäumen, sondern an Sträuchern und zwar nur eine Frucht pro
Strauch. Auf dem Bild könnt ihr so einen Strauch erkennen. Ihr müsst euch nur
noch eine Ananas in der Mitte vorstellen, dann wisst ihr wie so eine Pflanze
ungefähr aussieht.
Ananaspflanze |
Von Embu fuhren wir dann mit einem Taxi den Berg hinauf zu
dem kleinen Ort, wo Janes Vater wohnt. Das war wieder eine sehr abenteuerliche
Fahrt. Denn erstens war die Straße so holperig, dass es wie eine
Achterbahnfahrt war und zweiten werden die Autos hier bis auf den letzten Platz
vollgepackt. In einem normalen fünf Personen PKW sitzen dann vier Leute
hintern, aber auch vier Leute vorne, sodass sich der Fahrer seinen Platz auch
noch mit einem Fahrgast teilt. Wenn es dann noch ein Auto mit Gangschaltung
ist, wird das Ganze noch abenteuerlicher. So hab ich mir das Auto auf der
Hinfahrt mit sieben weiteren Personen geteilt und auf der Rückfahrt waren wir
sogar zu 12, weil im Kofferraum auch noch vier Personen saßen. Ich habe also
auch gelernt, dass durchaus 12 Leute in ein Auto passen, dass für fünf
ausgelegt ist ;-)
Die Teepflücker auf ihrem Weg zum Lager |
Das Lager |
Auf dem Weg zu dem Haus von Teacher Jane sind wir dann an
riesigen Teefeldern vorbeigelaufen, die auch ihr Vater in großen Mengen hat.
Wie Tee wächst, wusste ich vorher auch nicht. Die Arbeiter pflücken nur die
oberen Blätter, da diese das meiste Aroma haben und transportieren sie dann in
großen Körben zu einer Sammelstation bringen. Dort werden die schlechten
Blätter aussortiert und später alles zu einer Teefabrik gebracht. Auf dem Weg sind wir auch an Kaffeebäumen
vorbeigekommen. Das war dann gleich die nächste Lehrstunde für mich. Ich wusste
zwar, dass die Kaffeebohnen nicht fertig wie Beeren an Sträuchern wachsen, aber
hätte niemals erkannt, dass es sich bei diesen grünen Kugeln an den Bäumen, um
Kaffee handelt. Wenn die Kugeln rot sind, sind sie reif und können gepflückt
werden. In jeder Kugel sind dann zwei weiße Bohnen. Nach Kaffee riecht das aber
übrigens kein bisschen.
Kaffee, der aber noch nicht reif ist. |
Um halb zwölf sind wir dann endlich bei Janes Vater
angekommen. Die wohnen da echt
wunderschön. Mitten im Grünen umgeben von Feldern, Bananenstauden und anderen Pflanzen, die sie anbauen. Dort
wurden wir erstmal mit jeder Menge Essen versorgt. Unter anderem auch arrow
roots (rot) und cassava (gelb), die ihr auf dem Foto seht. Die wachsen unter
der Erde und sind von der Konsistenz ein wenig wie Kartoffeln. Wonach die
schmecken, kann ich nicht wirklich beschreiben, aber mein Fall ist es nicht so.
Heute Morgen haben wir die übrigens angebraten zum Frühstück gegessen, das
schmeckt schon besser.
Teacher Jane und ihre beiden Kinder |
Inmitten von Bananenstauden. |
Nach dem
Essen haben wir das Land des Vaters besichtigt. Wunderschön! Große
Teeplantagen, Erben, Bananenstauden, Paradiesfrüchte, vereinzelte
Ananaspflanzen und noch viel mehr. Die Tochter von Jane zeigte mir den „River“.
Im Englischen gibt es glaub ich kein Wort für Bach, bei dem, was die hier alles
als River bezeichnen ;-) Auf dem Hinweg haben wir laut Teacher Jane übrigens
einen der größten Flüsse überquert. Der war aber noch nicht mal so breit, wie
der Dortmund-Ems-Kanal. Laut meiner Einschätzung zumindest.
Der Fluss |
Anschließend
haben wir noch eine Kaffeefabrik besichtigt, die aber im Moment nicht in
Betrieb ist, da gerade keine Erntezeit für Kaffee ist. War aber trotzdem sehr
interessant. Vor allem hatten die an jedem Haus oder an jeder Station ein
Schild, wo draufstand wofür das ist.
So sehen die ungerösteten Kaffeebohnen aus. |
Hier werden die Bohnen getrocknet. |
Gegen zwei Uhr haben wir uns dann wieder auf den Rückweg
gemacht. Dieser hat aufgrund der Rushhour sehr viel länger gedauert, sodass wir
erst um 20:15 Uhr wieder zu Hause waren.
Manche denken jetzt vielleicht, ob sich der lange Weg
überhaupt gelohnt hat. Ja, es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich konnte
wieder neu entdecken, wie wunderbar Gott diese Welt erschaffen hat und Jane und
ihre Familie waren sehr glücklich, dass wir sie besucht haben.
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