Sonntag, 24. August 2014

Ein Stück westliche Welt in Afrika


Der heutige Tag war ein wenig europäisch geprägt. Um elf Uhr sind wir in den Nachbarort Karen gefahren, der nach der Dänin Karen Blix benannt worden ist, von deren Leben es wohl auch einen Film gibt. Dort fand auf einem großen Gelände einer Secondary School der Gottesdienst der Karen Vineyard Church statt. Einer sehr internationalen Gemeine, dessen Pastor ein Amerikaner ist. Umgeben von so viel „Weißen“ kamen schon fas Heimatgefühle bei mir auf ;-)

Die Band war ziemlich cool und ich kannte sogar einige Lieder. Irgendwie ist es cool, dass auf der ganzen Welt die gleichen Lieder gesungen werden, um Gott zu preisen. Mir fällt gerade der Name des Liedes nicht ein : „It´s all God´s children singing, Glory glory, Hallelujah, he reigns…“ Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die das Lied hier einfach in einer anderen Tonart singen oder ob die Frontsängerin, in der falschen Tonlage angefangen hat zu singen und die anderen Vier einfach mit eingestimmt haben. Auf jeden Fall war ich ein bisschen verwirrt, weil mein Gesang zu den Instrumenten passte, aber nicht zu den Sängerinnen. Aber ist ja auch eigentlich egal, da es sich gut angehört hat ;-) Ich war ein wenig überwältigt mit welcher Leidenschaft die Menschen in der Band, aber auch die Menschen, um mich herum diese Lieder sangen. Insgesamt hatte ich während des gesamten Gottesdienstes den Eindruck, dass die Menschen ihren Glauben hier viel intensiver leben. Dass sie einfach abhängiger von ihm sind als wir in Deutschland und sie eine spirituellere und zum Teil auch intensivere Beziehung zu Gott haben. Das hat mich echt zum Nachdenken gebracht. Die Predigt war auch echt gut. Es ging um die Reich Gottes Botschaft und wie man sie verbreiten kann. Der Prediger hat dazu den Bibeltext aus Lukas 10,1-10 genommen und das Interessante war, dass Nicole genau das tut, was er predigte. Sie besucht die Menschen, lässt sie ihre Geschichte erzählen und betet mit ihnen J

Ich bin übrigens schon ein wenig stolz, dass ich durch die zwei Tage, die ich schon hier bin, Englisch inzwischen so gut verstehe, dass ich sogar fast die komplette Predigt verstanden habe. Aber das amerikanische Englisch ist auch einfacher zu verstehen als das kenianische J

Nach dem Gottesdienst sind wir dann in ein großes Geschäft gegangen, indem es auch viele deutsche Produkte wie Pringels, Kellogs und Capri Sonne gibt. Gut zu wissen, falls ich in den nächsten Wochen mal die deutschen Lebensmittel vermissen werde. Insgesamt unterscheidet sich Karen um einiges von Ngong. Es ist viel sauberer, die Menschen sehen nicht so arm aus und es ist schon mehr für die Touristen ausgestattet. Heißt, es gibt dort Souvenirs und auch Postkarten zu kaufen.

Von dort aus sind wir dann mit einem Matuta (oder so ähnlich), also einem kleinen Bus zu einer Krokodilfarm gefahren. Echt krass, wie günstig hier Busfahren ist. Eine Strecke, für die man circa eine halbe Stunde braucht, kostet nur um die 60ct…

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Man könnte schon fast denken, er sei ausgestopft ;-)
Auf der Krokodilfarm durfte ich sogar ein Babyalligator auf den Arm nehmen. Ich hatte ein wenig Angst, aber der Angestellte dort hat mir gezeigt, wie ich es halten muss, damit es mich nicht beißt. Dort hatten sie auch ein Schildkrötengehege. Die Babyschildkröten sind echt zu süß J Eine Schildkrötenart, die dort drin war, heißt Pancakesschildkröte, weil sie so flach ist. Ziemlich lustig :D

Zu der Farm gehörte noch ein Park, in dem wir noch ein wenig spazieren gegangen sind. Ich würde sagen, dass man sich so Afrika vorstellt. Also von der Flora und Fauna her zumindest. Der Ausflug heute hat mir gezeigt, dass in Afrika längst nicht alle Menschen so arm sind und Nicole einfach in einer Stadt lebt, wo die Menschen nicht so viel Geld haben. Gerade die vielen Privatschulen, die man hier überall findet, haben echt schöne Gebäude und Außenanlagen.  Und Nicole sagt, dass eigentlich nur die Kinder aus den Slums die öffentlichen Schulen besuchen. Fast alle anderen kenianischen Kinder gehen auf solche Privatschulen.

Auf dem Rückweg waren wir dann noch in einem großen Einkaufszentrum, was echt schon zu vergleichen mit unseren deutschen Arkaden ist. Also sehr viele Sachen, die mir bekannte vorkamen, was neben den ganzen neuen Eindrücken, auch mal ganz angenehm war J

Morgen ist dann Schluss mit Urlaub, wie Nicole sagt, da die KiTa wieder losgeht und wir um 7:30Uhr das Haus verlassen werden. Diese Woche kommen noch nicht die KiTa Kinder, sondern die Älteren, denen Nicole eine Patenschaft vermittelt hat. Sie basteln schon mal Karten für Weihnachten  für ihre Paten und bekommen dort Essen. Bin ja mal gespannt, wie mein erster richtiger Kontakt zu den Kindern wird…
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