Der heutige Tag war ein wenig europäisch geprägt. Um elf Uhr
sind wir in den Nachbarort Karen gefahren, der nach der Dänin Karen Blix benannt
worden ist, von deren Leben es wohl auch einen Film gibt. Dort fand auf einem
großen Gelände einer Secondary School der Gottesdienst der Karen Vineyard Church
statt. Einer sehr internationalen Gemeine, dessen Pastor ein Amerikaner ist.
Umgeben von so viel „Weißen“ kamen schon fas Heimatgefühle bei mir auf ;-)
Die Band war
ziemlich cool und ich kannte sogar einige Lieder. Irgendwie ist es cool, dass
auf der ganzen Welt die gleichen Lieder gesungen werden, um Gott zu preisen.
Mir fällt gerade der Name des Liedes nicht ein : „It´s all God´s children
singing, Glory glory, Hallelujah, he reigns…“ Ich bin mir nicht ganz sicher, ob
die das Lied hier einfach in einer anderen Tonart singen oder ob die
Frontsängerin, in der falschen Tonlage angefangen hat zu singen und die anderen
Vier einfach mit eingestimmt haben. Auf jeden Fall war ich ein bisschen
verwirrt, weil mein Gesang zu den Instrumenten passte, aber nicht zu den
Sängerinnen. Aber ist ja auch eigentlich egal, da es sich gut angehört hat ;-)
Ich war ein wenig überwältigt mit welcher Leidenschaft die Menschen in der Band,
aber auch die Menschen, um mich herum diese Lieder sangen. Insgesamt hatte ich
während des gesamten Gottesdienstes den Eindruck, dass die Menschen ihren
Glauben hier viel intensiver leben. Dass sie einfach abhängiger von ihm sind
als wir in Deutschland und sie eine spirituellere und zum Teil auch intensivere
Beziehung zu Gott haben. Das hat mich echt zum Nachdenken gebracht. Die Predigt
war auch echt gut. Es ging um die Reich Gottes Botschaft und wie man sie
verbreiten kann. Der Prediger hat dazu den Bibeltext aus Lukas 10,1-10 genommen
und das Interessante war, dass Nicole genau das tut, was er predigte. Sie
besucht die Menschen, lässt sie ihre Geschichte erzählen und betet mit ihnen J
Ich bin übrigens
schon ein wenig stolz, dass ich durch die zwei Tage, die ich schon hier bin,
Englisch inzwischen so gut verstehe, dass ich sogar fast die komplette Predigt
verstanden habe. Aber das amerikanische Englisch ist auch einfacher zu
verstehen als das kenianische J
Nach dem Gottesdienst sind wir dann in ein großes Geschäft
gegangen, indem es auch viele deutsche Produkte wie Pringels, Kellogs und Capri
Sonne gibt. Gut zu wissen, falls ich in den nächsten Wochen mal die deutschen
Lebensmittel vermissen werde. Insgesamt unterscheidet sich Karen um einiges von
Ngong. Es ist viel sauberer, die Menschen sehen nicht so arm aus und es ist
schon mehr für die Touristen ausgestattet. Heißt, es gibt dort Souvenirs und
auch Postkarten zu kaufen.
Von dort aus
sind wir dann mit einem Matuta (oder so ähnlich), also einem kleinen Bus zu einer
Krokodilfarm gefahren. Echt krass, wie günstig hier Busfahren ist. Eine Strecke,
für die man circa eine halbe Stunde braucht, kostet nur um die 60ct…
Man könnte schon fast denken, er sei ausgestopft ;-) |
Zu der Farm gehörte noch ein Park, in dem wir noch ein wenig
spazieren gegangen sind. Ich würde sagen, dass man sich so Afrika vorstellt.
Also von der Flora und Fauna her zumindest. Der Ausflug heute hat mir gezeigt,
dass in Afrika längst nicht alle Menschen so arm sind und Nicole einfach in
einer Stadt lebt, wo die Menschen nicht so viel Geld haben. Gerade die vielen
Privatschulen, die man hier überall findet, haben echt schöne Gebäude und
Außenanlagen. Und Nicole sagt, dass eigentlich
nur die Kinder aus den Slums die öffentlichen Schulen besuchen. Fast alle
anderen kenianischen Kinder gehen auf solche Privatschulen.
Auf dem Rückweg waren wir dann noch in einem großen
Einkaufszentrum, was echt schon zu vergleichen mit unseren deutschen Arkaden
ist. Also sehr viele Sachen, die mir bekannte vorkamen, was neben den ganzen
neuen Eindrücken, auch mal ganz angenehm war J
Morgen ist dann Schluss mit Urlaub, wie Nicole sagt, da die KiTa
wieder losgeht und wir um 7:30Uhr das Haus verlassen werden. Diese Woche kommen
noch nicht die KiTa Kinder, sondern die Älteren, denen Nicole eine Patenschaft
vermittelt hat. Sie basteln schon mal Karten für Weihnachten für ihre Paten und bekommen dort Essen. Bin
ja mal gespannt, wie mein erster richtiger Kontakt zu den Kindern wird…
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