Der gestrige
Tag war gefüllt mit vielen Aktivitäten, sodass ich zu müde war, um meinen
Blog noch weiter zu schreiben, aber das werde ich heute nachholen.
Nachdem
Nicole sich gestern schon um sechs Uhr auf den Weg zur KiTa begab, schliefen
Ines und ich ein wenig länger und machten uns dann alleine auf den Weg. Im
Gepäck hatten wir eine Gitarre, um mit den Kindern und später mit den Shushus
zu singen. Auch wenn sich Ngong in den letzten zwei Jahren verändert hat, fand
ich den Weg durch die Stadt und den Slum zur KiTa noch und kamen pünktlich zum
Morgengottesdienst an. Schon von Weitem hörten wir die Kinder verschiedene
christliche Lieder singen. Es ist echt immer eine Freude ihnen dabei zu
zuschauen. Am Ende sangen wir dann zusammen mit der Gitarre, das weltweit
bekannte Lied „If you happy and you know it…“.
Später
besuchten wir die Schule, die nur fünf Minute zu Fuß entfernt ist und die der
Großteil der Patenkinder besucht. Die Lehrer hatten gerade eine Besprechung
(während der Unterrichtszeit; sowas würde es in Deutschland ja nie geben),
sodass wir alle Klassen besuchen konnten, ohne den Unterricht zu stören. Je
jünger die Schüler waren, desto mehr freuten sie sich uns zu sehen und schon
bald hatten wir ein Rudel von kleinen Kindern um uns.
Um 14 Uhr
brachen wir auf zum Shushu Gottesdienst. Ich hatte dafür auch eine kleine
Andacht vorbereitet, die Pastor Paul dann übersetzte. Es war sehr berührend,
wie sehr sich die alten Frauen freuten uns zu sehen. Manche konnten sich noch
an mich erinnern und sogar an die kleine Andacht, die ich vor zwei Jahren gehalten
hatte. Wie schon letztes Mal, ist es beeindruckend, dass sie alle so dankbar
sind, dass wir da sind, obwohl wir nicht viel tun außer anwesend zu sein.
Als der
Omagottesdienst vorbei war, kam die Oma von meinem Patenkind zu mir und
überreichte mir zwei Ketten und ein Armband mit meinem Namen, während sie dabei
lauthals sang. Anschließend sagte sie, dass sie vor zwei Jahren mich als
Tochter bekommen hat und nun auch Ines ihre Tochter ist. Das war echt ein
emotionaler Moment.
Heute
besuchten wir die Agricultur-Show. Dies ist eine Art Messe, die einmal im Jahr stattfindet
und auf der die neuste Technik, viele Firmen und Bereiche des Goverment
vorgestellt werden. Auch viele Schulen besuchen diese Messe. Als wir den Weg
zum Eingang liefen, merkte ich, wie irgendjemand durch meine Haare fuhr. Es
waren ein paar Mädchen, die von Ines und meinen Haaren sehr beeindruckt waren.
Nicole fand es dann sehr lustig, ihnen zu sagen, dass sie unsere Haare ruhig
anfassen dürfen. Sodass wir den restlichen Weg von Kinderhänden in unseren
Haaren begleitet wurden. Immer wieder krass, wie faszinierend die Kinder das
hier finden.
Leider gab
es bei der Show kein Rundgang oder so, sodass wir nicht alle Stände sahen, aber
wir haben eine Menge gesehen. So waren wir zum Beispiel in einem Gebäude, in
dem die kenianischen Gefängnisse und alle Produkte, die dort im Zuge von
Resozialisation hergestellt werden, ausgestellt wurden. Außerdem gab es sehr
viele verschiede Stellen, an denen alle Pflanzen betrachtet werden konnten, die
hier in Kenia angepflanzt werden. Mit Hilfe von Miniaturanlagen wurde einen
Überblick über die Agricultur und auch Infrastruktur gegeben. Diese
Modellanlagen waren mit sehr viel Liebe zum Detail angefertigt worden.
Als wir uns
an einem Stand umschauten, entdeckten wir zwei Frauen, die ganz aufgeregt waren
und etwas in einem Pappbecher gefangen hielten. Als Nicole fragte, was es sei,
zeigten sie uns das Chamäleon. Nicole
ließ es auf ihre Hand krabbeln, worauf die Frauen sich erstmal entsetzt ein
paar Meter von uns entfernten. Die Leute haben hier echt Angst vor den Tieren,
obwohl sie nicht beißen oder so. Muss wohl was mit Aberglauben zu tun haben.
Wir setzen das Chamäleon dann auf einen Baum weit entfernt von den Frauen.
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